Die Entscheidung zur Aufnahme eines Master-Fernstudiums sollte gewissenhaft und gut durchdacht erfolgen. Wobei es darauf im Einzelnen ankommt, erklärt diese Artikelserie. Im ersten Teil geht es um grundsätzliche Fragen, die sich ganz generell vor einem (Präsenz- oder Fern-) Masterstudium stellen.
(Wann) Soll ich einen Master machen?
Der ideale Zeitpunkt zur Aufnahme eines Masterstudiums ist beileibe nicht so klar definiert, wie es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Denn gut ein Drittel aller Absolventen eines Bachelor-Studiengangs winkt nach dem Abschluss erst einmal ab. Und das meist aus den folgenden drei Gründen:
Sie bekommen keinen Master-Studienplatz. „Master-Platz-Mangel: Gut ist nicht mehr gut genug“, titelte SPIEGEL Online noch vor wenigen Jahren, und beklagte in dem Artikel, dass deutschlandweit „im schlimmsten Fall“ 36.000 Master-Studienplätze fehlen könnten. Zwar hat sich die Situation inzwischen deutlich entspannt, trotzdem müssten immer noch viele Interessenten für ihr Master-Studium einschneidende Zugeständnisse machen: den Studienort (und damit den Lebensmittelpunkt) wechseln, auf einen Platz warten und währenddessen über die Runden kommen, sich im schlimmsten Fall in einen Studienplatz einklagen. Und genau dazu sind sie nicht bereit.
Sie haben genug vom Studium und möchten endlich in die Praxis wechseln. Laut Absolventenstudie 2016 des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) erwägt ein gutes Fünftel (22 Prozent) alle Bachelor-Absolventen noch nicht einmal die Aufnahme eines Master-Studiums. Obwohl sich die aufgeschlüsselten Zahlen recht unterschiedlich darstellen (nur 8 Prozent der Uni-BA-Absolventen, aber 36 Prozent der FH-BA-Absolventen verzichten auf das Master-Studium), ist der Trend eindeutig. Und in vielen Fällen nachvollziehbar, befand Anja Baumgartner, Leiterin Personalmarketing bei Bosch“, bereits im ZEIT Campus Ratgeber Masterstudium 2012: „Man kann Praxiserfahrung sammeln und verdient früher. Bis Masterabsolventen auf den Arbeitsmarkt kommen, übernehmen Bachelorabsolventen dort bereits weiterführende Aufgaben.“
Sie planen, zunächst ein paar Jahre Berufserfahrung zu sammeln, und ihren Master später berufsbegleitend nachzuholen. Dieses Vorgehen lässt sich nicht nur hervorragend in die eigene Lebensplanung integrieren, es findet auch gesellschaftlich mehr und mehr Akzeptanz: Bund und Länder haben die Entwicklung berufsbegleitender Master seit der Bologna-Reform mit hohen Millionenbeträgen gefördert. Und viele Arbeitgeber unterstützen wiederum ihre Angestellten, wenn ein berufsbegleitendes Masterstudium auch für das Unternehmen einen Mehrwert darstellt. Welche Möglichkeiten es dabei gibt und worauf man seinen Arbeitgeber unbedingt ansprechen sollte, erläutern wir in einem eigenen Artikel zu Möglichkeiten der Förderung und Finanzierung eines Master-Fernstudiums.
5 Fragen als Entscheidungshilfe
Wer der Aufnahme eines Masterstudiums grundsätzlich positiv gegenübersteht, sollte sich trotzdem noch einmal selbst hinterfragen. Immerhin handelt es um eine sehr weit reichende Entscheidung mit spürbaren und nachhaltigen Auswirkungen auf persönliches Umfeld und finanzielle Situation. Dieser kleine Fragenkatalog kann vielleicht dabei helfen:
1.) Macht es Ihnen Spaß, wissenschaftlich zu arbeiten?
Wichtig. Wenn Sie schon beim Verfassen Ihrer Bachelor-Arbeit so richtig aufgeblüht sind, werden Sie sich sehr wahrscheinlich auch im Masterstudium wohl fühlen. Zumindest methodisch. Denn bislang haben Sie zwar die Grundlagen des Wissenschaftlichen Arbeitens erlernt – das intensive Vertiefen eines Themas, das Durchführen eigener Studien und das Ausprobieren neuer Forschungsansätze eröffnen jedoch ganz neue Perspektiven. Abschließend mehrere Monate lang an Ihrer Masterarbeit schreiben zu dürfen, wird Ihnen dann erst recht gefallen.
2.) Haben Ihre Freunde auch alle einen Master?
Unwichtig. Dieser Aspekt sollte bei Ihrer Entscheidungsfindung für oder gegen ein Masterstudium überhaupt keine Rolle spielen. Sie sollten stattdessen in sich gehen und sich fragen, was Sie eigentlich selbst wollen. Ein Masterstudium kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern ist auch eine persönliche Herausforderung. Wenn Sie hierfür nicht aus sich selbst heraus motiviert sind, sondern nur aus einem vermeintlichen Wir-Gefühl heraus Ihr Studium aufgenommen haben, liegt die Wahrscheinlichkeit zu scheitern wesentlich höher.
3.) Haben Sie sich umfassend informiert?
Wichtig. Vor der Aufnahme eines Masterstudiums sollten Sie sich unbedingt darüber klar sein, warum Sie weiterstudieren möchten. Dabei spielt es weine weniger welche Gründe Sie zu diesem Schritt bewogen haben: War es dieses starke Bauchgefühl, das Sie einfach nicht mehr losgelassen hat, und auf das Sie sich sonst auch immer verlassen konnten? Oder die vernunftgetriebene Entscheidung, ganz im Interesse der eigenen und beruflichen Weiterentwicklung.
Zudem sollten Sie wissen, welche Studienmöglichkeiten für Ihr Fach gibt: Vollzeit, berufsbegleitend, duales Studium oder Fernstudium? An der örtlichen Hochschule bzw. Universität? Oder doch lieber komplett im Ausland? Wenn Sie zudem noch Ihre Familie und Ihr berufliches Umfeld in die Entscheidungsfindung einbezogen, sind die wesentlichen Voraussetzungen für die erfolgreiche Aufnahme eines Masterstudiums bereits erfüllt.
4.) Wissen Sie, was Sie beruflich erreichen möchten?
Wichtig. Für manchen Berufswunsch reicht ein Bachelorabschluss einfach nicht aus. Möchten Sie vielleicht an einem Forschungsinstitut arbeiten? Oder streben Sie eine Universitätskarriere an? Dann ist ein Masterabschluss unerlässlich. Aber auch wer in den höheren öffentlichen Dienst einsteigen oder bei mit Aufgaben der öffentlichen Hand betrauten Betrieben, Verbänden oder Institutionen anfangen, benötigt einen Master.
5.) Halten Sie den Bachelor für einen minderwertigen Abschluss?
Unwichtig. Sollten die Argumente aus der vorangegangen Frage nicht auf Sie zutreffen und Sie den Master ausschließlich aus Gründen eines vermeintlichen Renommees anstreben, sollten Sie Ihre Entscheidung vielleicht noch einmal überdenken. Denn natürlich handelt es sich auch beim Bachelor um einen vollwertigen, für den Beruf qualifizierenden Hochschulabschluss. Besonders im kaufmännischen und technischen Bereich finden Bachelor-Absolventen schnell einen Einstieg und häufig gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Das Master-Fernstudium: eine ideale Alternative?
Besonders wenn Sie bereits im Berufsleben verankert sind und sich trotzdem für ein Masterstudium entschieden haben, wird sich die Frage nach der Möglichkeit eines Fernstudiums stellen. Die gute Nachricht zuerst: In den meisten Fällen wird diese Möglichkeit bestehen. Die Anzahl der als Fernstudium verfügbaren Masterabschlüsse und -fachrichtungen hat sich in den letzten Jahren stetig und substantiell erhöht. Was übrigens nicht an deren Popularität bei den Fernstudierenden liegt, sondern auch an der Akzeptanz und der Unterstützung durch mehr und mehr Arbeitgeber.
Dennoch stellen sich beim Erstkontakt mit einem möglichen Master-Fernstudium bei vielen Interessenten Unsicherheiten und Informationsbedarf ein. Ist ein Master-Fernstudium wirklich anerkannt? Woran erkenne ich Qualität und wie werde ich betreut? Welche Qualifikationen muss ich mitbringen, und kann ich bereits erbrachte Nachweise anrechnen lassen? Nicht zuletzt: Wie stellt sich der finanzielle Aufwand dar und welche Förderungsmöglichkeiten kommen infrage.
Diese und viele weitere Fragen sollen im Verlauf dieser Artikelserie angesprochen und geklärt werden – und zwar ganz konkret am praktischen Beispiel der Wilhelm Büchner Hochschule, einer staatlich anerkannten und vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditierten Fernhochschule. Angesiedelt in Pfungstadt, Hessen, handelt e sich bei der WBH mit ihren über 6.000 Studenten um die größte private Hochschule für Technik in Deutschland. Falls Sie sich vor dem Weiterlesen bereits ein Bild über die Wilhelm Büchner Hochschule und deren Studienangebot machen wollen, können Sie hier den kostenlosen und vollkommen unverbindlichen Studienführer anfordern.